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Totonicapán

Totonicapán ist eines der höchstgelegenen Departements Guatemalas und zählt sicherlich zu den kältesten. Seine Dörfer und Städte sind geprägt von wunderschönen religiösen und zivilen Bauwerken. Die Herstellung von Kunsthandwerk spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft. Die Bewohner sind dafür bekannt, traditionelle und uralte religiöse Rituale zu pflegen.

Totonicapán war einst eine Hochburg der Quiché und wurde Chuvimiq’ina genannt. Der Legende nach brach der Anführer Tecún Umán von hier auf, um dem spanischen Eroberer Pedro de Alvarado entgegenzutreten. Als die Spanier das Gebiet besiedelten, gaben ihre mexikanischen Verbündeten ihm den Namen Totonicapán, was „Ort über heißen Wassern“ bedeutet.

Die gleichnamige Hauptstadt Totonicapán liegt 30 Kilometer von Quetzaltenango und 207 Kilometer von Guatemala-Stadt entfernt. Das lokale Theater beherbergt eine kleine, aber interessante Sammlung präkolumbischer, republikanischer und ethnischer Kunst. Im Jahr 1545 legte Francisco Marroquín, der erste Bischof Guatemalas, den Grundstein für die Hauptkirche. Leider wurden die Kirche und das angrenzende Kloster im Zentralpark 1878 durch ein Feuer zerstört. Am Stadtrand befindet sich der „Tanque de los Dragones“ („Becken der Drachen“), der im 19. Jahrhundert als Brunnen und Waschplatz diente und von einigen Einwohnern noch heute genutzt wird.

Viele Kunsthandwerkswerkstätten stellen eine Vielzahl künstlerischer Objekte her, darunter glasierte und bemalte Keramiken, Textilien, die auf Standwebstühlen gefertigt werden, weihnachtliche Wachsfiguren, Holzkisten und Spielzeug, Möbel sowie Leder- und Zinnwaren. Die Handwerker verwenden alte Werkzeuge, die bis in die Zeit der Maya und Spanier zurückreichen.

Erwähnenswert sind auch die lokalen Feste und „Morerías“ (traditionelle Tanzgruppen). Traditionelle Tänze sind ein wesentlicher Bestandteil der Festlichkeiten in Totonicapán. Zu den wichtigsten Tänzen gehören „La Conquista“ (Die Eroberung), „Moros y Cristianos“ (Mauren und Christen), „Los Mexicanos“, „El Venado“ (Der Hirsch) und „Los Monos“ (Die Affen).

Wir empfehlen einen Besuch während der Feierlichkeiten zu Ehren des Erzengels Michael, die vom 24. bis 30. September stattfinden, sowie während der Karwoche, in der die Passion Christi gefeiert wird. Der wichtigste Markttag ist Samstag – voller Farben und lebendiger Atmosphäre, ein unvergessliches Erlebnis.

Sehenswürdigkeiten in Totonicapán:


San Cristóbal Totonicapán

Die Stadt liegt 14 Kilometer von Totonicapán entfernt und ist ein bedeutendes Textilzentrum, in dem Wolle, Seide und Baumwolle verarbeitet werden. Zudem gibt es zahlreiche Kunsthandwerksbetriebe, in denen Masken, Musikinstrumente, Holzspielzeug, Keramiken und bleiverglaste Objekte hergestellt werden. Die Möbelschreinerei Tistoj ist besonders bekannt. Die Franziskanerkirche und das Kloster sind reich mit wertvollen Gemälden aus dem 17. und 18. Jahrhundert geschmückt und wurden von der Regierung zum Nationalmonument erklärt.

San Juan Xecul

San Juan Xecul liegt 18 Kilometer von Totonicapán entfernt, am Fuße des Berges Chuicul. Hier kann man eine wunderschöne Kirche aus dem 16. Jahrhundert mit einer beeindruckenden leuchtend gelben Fassade bewundern. Die Fassade ist mit Darstellungen von Heiligen, Engeln, Maiskolben und Quetzal-Vögeln verziert. Das strahlende Gelb ist auch die Farbe des traditionellen Huipils, den die hier lebenden Frauen tragen.

Momostenango

Momostenango liegt 35 Kilometer von Quetzaltenango und 33 Kilometer von Totonicapán entfernt. Die Stadt ist bekannt für ihre hochwertigen Decken und die berühmten „Momostecan-Ponchos“. Die Einwohner nutzen noch immer den traditionellen Maya-Kalender mit 260 Tagen. Der Name Momostenango bedeutet „Stadt der Altäre“. Quiché-Priester beten hier an rituellen Feuerstellen und Altären, die in der Stadt und ihrer Umgebung zu finden sind. Sie sagen die Zukunft voraus, indem sie Samen, Kristalle, Bohnen und Maiskörner verwenden.

In der Nähe befinden sich die berühmten Klippen von Momostenango, bizarre Felsformationen, die durch Erosion entstanden sind. Der wichtigste Markttag ist Sonntag.

San Francisco El Alto

San Francisco El Alto liegt auf einer 2.610 Meter hohen Bergspitze, 18 Kilometer von Totonicapán und 17 Kilometer von Quetzaltenango entfernt. Die Stadt ist unter der Woche nahezu verlassen, erwacht jedoch an Freitagen zum Leben – dem traditionellen Markttag. Hier findet der größte Markt im guatemaltekischen Hochland statt. Es ist kein klassischer Kunsthandwerksmarkt, sondern ein typischer Wochenmarkt, auf dem alles verkauft wird, was die Menschen des Hochlands benötigen. Zu den gehandelten Waren gehören Tiere, landwirtschaftliche Produkte, Samen, Lebensmittel, Werkzeuge und Garne. Bauern aus den umliegenden Dörfern kommen hierher, um ihre Einkäufe zu erledigen.

Die Stadt beherbergt eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert, die durch das Erdbeben von 1976 schwer beschädigt wurde. Sie wurde später restauriert und zum Nationalmonument erklärt. Während der Restaurierungsarbeiten wurden unter mehreren Kalkschichten koloniale Wandmalereien entdeckt. Besonders bemerkenswert sind die prachtvollen Altäre und Holzschnitzereien.


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