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Suchitepéquez
Das Departement Suchitepéquez liegt in Region 6, im Südwesten Guatemalas, und umfasst eine Fläche von 2.510 km². Es grenzt im Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Quetzaltenango, Sololá und Chimaltenango, im Osten an Escuintla und im Westen an Retalhuleu. Es besteht aus 21 Municipios und seine Hauptstadt ist die Stadt Mazatenango, die 168 Kilometer von Guatemala-Stadt entfernt liegt. Die Landschaft von Suchitepéquez ist typisch für die Departements, die bis zum Pazifik reichen. Die meisten Städte haben ein warmes Klima, während einige wenige kühler sind.
Etwa die Hälfte des Gebiets erstreckt sich über die Ausläufer der Vulkane San Pedro und Atitlán. Alle Flüsse des Departements fließen in den Pazifik. Die Erosion und die vulkanischen Böden haben zu einer bemerkenswerten Bodenfruchtbarkeit geführt. Obwohl es in Suchitepéquez keine eigenen Vulkane gibt, findet man dort vulkanisches Material, das aus dem Hochland im Norden des Departements stammt. Zu den wichtigsten Flüssen gehören der Río Bravo, Nahualate, Alto Coloyate, Ican, Secua, Chichoy, Pajoc, Ixtapaca, Seco, Alto und Madre Vieja. Neben Spanisch werden in der Region auch die indigenen Sprachen K’iche’, Tz’utujil und Kaqchikel gesprochen.
Geschichte
Als die Spanier in Guatemala ankamen, war das Gebiet von Suchitepéquez zwischen den K'iche' und den Tz’utujil-Reichen aufgeteilt. Es wird gesagt, dass die ersten Schlachten zur Eroberung Guatemalas hier stattfanden, als Pedro de Alvarado aus Soconusco einmarschierte. Die Einheimischen nennen Suchitepéquez „Das Land der Hirsche“, doch der Name stammt aus dem Nahuatl „Xochitepek“, was „großer Hügel oder Blumenberg“ bedeutet.
Während der Kolonialzeit bildete Suchitepéquez gemeinsam mit Retalhuleu das „Corregimiento de Suchitepéquez“, eine spanische Verwaltungseinheit. Im Jahr 1877 wurden beide voneinander getrennt und Suchitepéquez wurde ein eigenständiges Departement. Später, im Jahr 1839, wurde es kurzzeitig Teil des „Estado de los Altos“, der seine Unabhängigkeit von Guatemala erklärte.
San Pablo Jocopilas war während der Kolonialzeit das Hauptquartier des Franziskanerordens. Hier wurde eine Ausbildungsstätte für Priester und Nonnen in Mittelamerika und Mexiko errichtet. Der Karneval von Mazatenango wurde offiziell am 8. Juli 1885 anerkannt. Ursprünglich wurde er als Teil der Feierlichkeiten zu Ehren der Jungfrau von Candelaria veranstaltet. Der erste Maskenball fand jedoch erst 1893 statt. Die Karnevalsmesse ist bekannt für ihre farbenfrohen Umzüge, in denen Teilnehmer mit kreativen Kostümen und Unterhaltung für eine festliche Atmosphäre sorgen.
Die Feierlichkeiten dauern acht Tage und umfassen Tanzveranstaltungen, Vieh-, Landwirtschafts- und Handwerksausstellungen, Sportwettbewerbe, religiöse Zeremonien und mehr. Besonders wichtig sind die Schönheitswettbewerbe, die Maskenumzüge und das „Verbena Popular“, bei dem sich Jung und Alt versammeln, um mit Konfetti und gefärbten Eierschalen zu feiern. Die Farbenpracht, die vielfältigen Speisen und die Besucher aus allen 21 Municipios von Suchitepéquez machen dieses Fest zur bedeutendsten Veranstaltung der Region.
Sehenswürdigkeiten in Suchitepéquez:
Chicacao
Der Ursprung des Namens Chicacao ist umstritten. Eine Theorie besagt, dass der Name auf einen indigenen Landbesitzer namens Francisco Chicajau zurückgeht, der Land für die Gründung der Stadt spendete. Eine andere Theorie besagt, dass der Name sich aus den Nahuatl-Wörtern „Chi“ (zwischen) und „Cacao“ (Kakao) ableitet, da in der Region viel Kakao wuchs.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Chicacao gehören die archäologische Stätte San Rafael Panán, der Biologische Korridor Chicacao und die ökologische Tour auf der Finca Bulbuxyá der Universität San Carlos. Die Wanderung durch den biologischen Korridor Chicacao erfordert eine gute körperliche Verfassung und kann zwei bis vier Stunden dauern. Der Weg führt durch verschiedene Waldzonen, Höhlen, Wasserfälle und Flüsse, die eine beeindruckende Artenvielfalt bieten.
Mazatenango
Mazatenango, die Hauptstadt von Suchitepéquez, liegt 160 km von Guatemala-Stadt entfernt. Sie ist eine der größten Städte der Südküste und bietet eine Vielzahl an Restaurants, Geschäften, Hotels und Unterhaltungsmöglichkeiten. Der Karneval von Mazatenango ist die größte Feier der Stadt, umfasst aber auch zahlreiche soziale, religiöse und sportliche Aktivitäten.
Außerhalb der Stadt liegt das Naturschutzgebiet „Parque Campestre Xol’ja“, wo Besucher Canopy-Touren, Angeln, Skateboarden und Radfahren genießen können. Zudem gibt es hier einen Campingbereich.
Samayac
Samayac bedeutet in der Kaqchikel-Sprache „Bergkatzen-Nase“ oder „Gipfel, an dem es Bergkatzen gibt“. In präkolumbianischer Zeit war es ein bedeutendes Zentrum, in dem die Tz’utujil und die Kaqchikel um die Vorherrschaft kämpften. Heute ist es bekannt für seine Handwerkskunst, insbesondere Lederwaren wie Gürtel, Hüte und Sättel.
Patulul
Die private Naturschutzreservat „Los Tarrales“ in Patulul ist ein Paradies für Vogelbeobachter. Hier wurden über 300 Arten registriert, darunter der Gelbnackenpapagei, der Quetzal und viele andere seltene Vögel. Neben Wandertouren gibt es auch Führungen zur Kaffeeproduktion und zu Zierpflanzen.
San Antonio Suchitepéquez
Diese Stadt, 11 km von Mazatenango entfernt, wurde am 13. Juni 1549 gegründet. Sie ist eines der ältesten spanischen Siedlungsgebiete Guatemalas. Während der Maya-Kriege zwischen den Quiché und den Tz’utujil war San Antonio ein strategisch wichtiger Ort.
Strände
Die Strände von Suchitepéquez – darunter Tahuesco, El Jardín, Chicago, Nueva Venecia, Tulate und Chuirririn – bieten Erholung und Zugang zu frischen Meeresfrüchten.
Produkte
Suchitepéquez ist bekannt für seinen hochwertigen Kakao und seine Schokolade, die auf den lokalen Märkten erhältlich ist.
Legenden von Suchitepéquez
La Siguanaba
Nachts erscheint eine Frau mit langem Haar in einem weißen Kleid. Männer, die ihr folgen, werden von ihrem wahren Gesicht – einem Pferdekopf – erschreckt, wodurch sie oft in den Tod stürzen.
Juan Noj
Je nach Region variiert die Legende: In Quetzaltenango soll Juan Noj im Inneren des Vulkans Santiaguito leben, während er in Suchitepéquez als geheimnisvoller Reiter gilt.
Der magische Garnelen-Fluch
Wer eine magische Garnele fängt, wird reich und erfolgreich. Doch wenn man sie isst, verliert man sein Glück.
Die Uines:
Es wäre ungewöhnlich, wenn sich die Magie nicht auch in eine der wichtigsten Aktivitäten der Region einfügen würde: die „Zafra“, die Zuckerrohrernte. Einer Legende nach erscheinen während der Erntezeit in den frühen Nachtstunden kleine, kindähnliche oder zwergenhafte Kreaturen auf den Feldern, die „Uines“. Sie werden von den geschnittenen, aber noch nicht eingesammelten Zuckerrohrstängeln angezogen. Sie laufen umher, heben die Stängel auf und saugen den gesamten Zucker heraus, sodass die übrig gebliebenen Pflanzen bitter wie Galle schmecken. Um dies zu verhindern, muss ein mit rotem Stoff bedecktes Ocote-Kreuz aufgestellt werden, das die Uines abschreckt und von den Feldern fernhält.
Die Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis:
Suchitepéquez war einst eines der wichtigsten Anbaugebiete für Baumwolle in Guatemala. Noch heute existieren Legenden aus dieser Zeit. In San Bernardino sagt man, dass eine große, wunderschöne Frau in einem weißen Kleid erscheint, wenn die Baumwolle in voller Blüte steht. Sie verschmilzt scheinbar mit den Feldern und beginnt, die Baumwolle rasch zu pflücken. Man sagt, sie sei die Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis, die die Baumwolle für die Windeln des Jesuskindes sammelt. In San Lorenzo hingegen glaubt man, dass es sich um Santa Ana, die Mutter der Jungfrau Maria, handelt. Am 7. Dezember um Mitternacht kann man – so erzählt man – auf der Calle Real das Geräusch einer Nähmaschine hören, mit der die Jungfrau Maria und Santa Ana die Windeln nähen.
Weitere bekannte Figuren aus der Folklore von Suchitepéquez sind Onkel Kojote, Onkel Hase, Tante Cotuza und Tante Schildkröte. Doch auch klassische guatemaltekische Legenden wie „La Llorona“, „El Sombrerón“ und „Die Karren des Todes“ dürfen nicht fehlen.
Strände
Reisende können die für die Region typische Hitze an den Stränden von Tahuesco, El Jardín, Chicago, Nueva Venecia, Tulate und Chuirrirín genießen. Diese Strände haben meist ruhige Gewässer und sind leicht zugänglich. Darüber hinaus gibt es in der Region mehrere Ferienresorts, in denen Besucher nicht nur Erholung finden, sondern auch die lokale Küche genießen können.
Produkte
Suchitepéquez produziert die beste Schokolade der Region, die auf den lokalen Märkten erhältlich ist.
Archäologische Stätten
Wie in vielen Teilen Guatemalas gibt es auch in Suchitepéquez archäologische Stätten, die jedoch nicht weitläufig bekannt sind. Beispiele sind Cuyotenango und Trapiche Grande in Cuyotenango, San Rafael Panán in Chicacao, San José Buena Vista in Patalul, Palo Gordo in San Antonio Suchitepéquez sowie die archäologische Stätte von San Bernardino. Zusätzlich gibt es zahlreiche Strände entlang der Pazifikküste. Vielleicht haben Besucher sogar das Glück, einen der Geschichtenerzähler zu treffen, die die alten Legenden der Region bewahren.
Chocolá
Chocolá ist eine bedeutende archäologische Stätte, die als „Archäologisches Zentrum“ eingestuft wurde. Ihr Zentrum befindet sich auf der gleichnamigen Plantage und Zuckerfabrik. Es wird vermutet, dass nahegelegene Orte wie Santo Tomás La Unión, San Francisco Zapotitlán, San Antonio Suchitepéquez, La Ceiba und Chuajij (in Sololá) Teil dieses Komplexes waren und Chocolá untergeordnet waren. Die Plantage und Zuckerfabrik Chocolá wurde am 20. Dezember 1875 gegründet und ist heute im Besitz der „Empresa Campesina Asociativa Chocolá“, die durch das Gesetzesdekret Nr. 67-84 von 1985 geschaffen wurde.
Die Stätte wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Karl Sapper entdeckt. 1929 wurde sie oberflächlich von Robert Burkitt und später von Graham und Shook untersucht. Erst 2003 begann das PACH-Projekt mit tiefergehenden Forschungen, die darauf hindeuten, dass Chocolá eine der „verlorenen Städte“ der Maya-Kultur ist.
Die Stätte stammt aus der späten Vorklassik (400 v. Chr. bis 200 n. Chr.) und war bis in die späte Postklassik (1500 n. Chr.) bewohnt. Es gibt über 100 Strukturen, von denen einige bis zu 25 Meter hoch sind. Dazu gehören große Paläste, ein Ballspielplatz und Töpfereien. Zudem wurden Steinkanäle zur Wasserversorgung entdeckt, die sich über eine Länge von 1,5 Kilometern erstrecken. Diese Bauweise zeigt, dass die Zivilisation über fortgeschrittene hydraulische Kenntnisse verfügte. Bis heute wurden über 3.000 Artefakte gefunden, darunter vollständige Keramiktöpfe, Altäre, verzierte Monumente und kunstvolle Keramikfiguren.
Archäologen gehen davon aus, dass diese Region früh besiedelt wurde und dass Chocolá wegen seines hohen Entwicklungsgrades andere mesoamerikanische Zivilisationen, darunter die Maya, beeinflusst haben könnte. Forschungen zu Kaminaljuyú, Cotzumalguapa und Tak'alik Abaj deuten auf eine enge Verbindung zwischen diesen Städten hin. Die Position von Chocolá könnte darauf hinweisen, dass es als Handels- und Kulturverbindung zwischen diesen Zentren diente.
Suchitepéquez ist einer der größten Produzenten von hochwertigem Kakao in Guatemala. Die Maya nutzten Kakaobohnen einst als Währung. Aufgrund der intensiven Kakaokultivierung könnte Chocolá eine wirtschaftlich und kulturell bedeutende Stadt gewesen sein. Im heutigen Dorf Chocolá gibt es ein kleines Museum, das für Besucher geöffnet ist.
Lokale Feste
Chicacao:
8. Dezember – Fest der Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis.
Cuyotenango:
15. Januar – Fest des Schwarzen Christus von Esquipulas.
Mazatenango:
1) 9.–16. Februar – Nationaler und internationaler Karneval.
2) 21.–28. August – Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Bartholomäus.
Patulul:
25. Januar – Fest der Heiligen Maria Magdalena.
Pueblo Nuevo Suchitepéquez:
15. Januar – Fest des Schwarzen Christus von Esquipulas.
Santo Domingo Suchitepéquez:
4. August – Patronatsfest.
Río Bravo:
2. Februar – Fest der Jungfrau von Candelaria.
Samayac:
8. Dezember – Fest der Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis.
San Antonio Suchitepéquez:
13. Juni – Fest des Heiligen Antonius von Padua.
San Bernardino:
20. Mai – Fest des Heiligen Bernhard von Siena.
San Francisco Zapotitlán:
25. Dezember – Weihnachtsfest.
San Gabriel:
24. März – Fest des Erzengels Gabriel.
San José El Ídolo:
19. März – Fest des Heiligen Josef.
San Juan Bautista:
24. Juni – Fest des Heiligen Johannes des Täufers.
San Lorenzo:
2. Februar – Fest der Jungfrau von Candelaria.
San Miguel Panán:
29. September – Fest des Erzengels Michael.
Santa Bárbara:
4. Dezember – Patronatsfest.
Santo Tomás La Unión:
21. Dezember – Fest des Heiligen Thomas.
Zunilito:
25. November – Fest der Heiligen Katharina von Alexandria.
Municipios (Gemeindebezirke)
- Chicacao
- Cuyotenango
- Mazatenango
- Patulul
- Pueblo Nuevo
- Río Bravo
- Samayac
- San Antonio Suchitepéquez
- San Bernardino
- San Francisco Zapotitlán
- San Gabriel
- San José El Ídolo
- San José la Máquina
- San Juan Bautista
- San Lorenzo
- San Miguel Panán
- San Pablo Jocopilas
- Santa Bárbara
- Santo Domingo Suchitepéquez
- Santo Tomás La Unión
- Zunilito
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